Geführter Besuch beim SWR vom 15. März

Geführter Besuch beim SWR vom 15. März

18 Teilnehmer*innen begaben sich per Linienbus oder in Fahrgemeinschaften zum SWR Funkhaus nach Baden-Baden in die Hans-Bredow-Straße. Mit rund 1.700 Beschäftigten, darunter 500 freien Mitarbeitern, die regelmäßig für den Sender tätig sind, ist der öffentlich-rechtliche Sender einer der größten Arbeitgeber in Baden-Baden.

Rund zehn Minuten dauerten Begrüßung und allgemeine Hinführung zum Thema, mit der die erfahrene Führerin die Besucher*innen auf den bevorstehenden Rundgang einstimmte. Die erste Station führte in ein Studio, das wechselnden Inszenierungen Platz bietet und jeweils bedarfsgerecht umgebaut werden kann. Hier wird beispielsweise achtmal im Jahr die Kinder-Unterhaltungssendung „Tigerenten-Club“ gedreht.

Einen völligen Szenenwechsel bot der „Malsaal 1“: Die dort entstehenden Kulissen aus Styropor wirken so echt, dass sie, wie im gezeigten aktuellen Beispiel, nicht nur einen flüchtigen Beobachter von ihrer Echtheit als Bronzestatue überzeugen können. Neben viel künstlerischem Gestaltungsgeschick braucht es für diese professionellen Kulissen auch die passenden Maschinen und Geräte, die in der Kulissenwerkstatt zu besichtigen waren. Im „Malsaal 2“ werden Wandbehänge für Theater kunstvoll bemalt, die dann sowohl die Atmosphäre einer Aufführung grundieren oder auch den Glanz- und Glitzereffekt von Bühnenshows deutlich erhöhen.

Für viele Fans ein Höhepunkt stellten die beiden Original-Umgebungen der langlebigen Serie „Die Fallers“ dar, zum einen der Schankraum des „Löwen“ wie auch die Wohnung des Bürgermeisters. 40 Folgen werden pro Jahr gedreht, und zwar immer 12 Monate im Voraus. Für die Außenaufnahmen wird standardmäßig ein Hof bei Furtwangen genutzt. Die sachkundige Führerin würzte ihre immer anregenden Erläuterungen zusätzlich mit unterhaltsamen Anekdoten.

Danach stellte sie uns den „Green-Screen-Raum“ vor, ein kleines Studio, das bei Nachrichtensendungen und Berichten zum Einsatz kommt und auf dessen grüne Wand passende digitale Hintergründe eingeblendet werden.

Die Nummer drei im Reigen der fünf zu besuchenden Studios wartet in Originalausstattung auf die nächste „Buffet“ Sendung und wird zurzeit nicht genutzt. Nicht im Dornröschen-Schlaf lag das Studio für „Kaffee oder Tee“, in welchem wir sogar den frischen Inhalt des noch vormittags genutzten Kühlschranks inspizieren durften. Die Besonderheit dieses Raums ist ein Panoramafenster. Der Blick geht auf ein Dorf mit viel Schwarzwald-Landschaft. Allerdings ist er, wie das gesamte Fenster, eine Illusion, deren optimale Wirkung Kameras zur Entfaltung bringen.

Die letzte Studio-Station bildete ein ebenfalls 650 m2 großer Saal mit Stauraum für wechselnde Kulissen, der derzeit für die Andy Borg-Schlager-Show benutzt wird. Ein Wechsel der jedes Mal neuen Kulissen beansprucht zwei bis drei Wochen intensiver Arbeit, da wirklich jedes Detail stimmen und daher meistens ausgetauscht bzw. neu hergestellt werden muss.

Abschließend wurde im Vortragssaal mit einem Video demonstriert, wie eine real existierende Landschaft, beispielsweise die Stuttgarter „Weinsteige“ als Illusion in einer Freiburger Messehalle produziert wird, u. a. vor einer 200 m langen und 6 m hohen blauen Wand.

Martin Müller nutzte diesen Zeitpunkt, um Ute Grabinger für die umsichtige Organisation dieser Führung herzlich zu danken. Und so ging um 17.10 Uhr, nach über drei Stunden, ein höchst kurzweiliges und informatives Besichtigungsprogramm zu Ende.