Mitgliederversammlung 2019

Mitgliederversammlung 2019

Froh gestimmt und zuversichtlich ins 161. Jahr des Bestehens – Mitgliederversammlung Kolpingsfamilie Bühl vom 9. Februar

41 Teilnehmer fanden sich in der Ulrika-Nisch-Kapelle ein, um das Jahr 2018 nochmals Revue passieren zu lassen und ihre Gemeinschaft innerhalb der Kolpingsfamilie zu pflegen. Alle Altersstufen waren repräsentativ vertreten, etliche wegen Krankheit oder privater Verpflichtungen entschuldigt.

Diözesanpräses Wolf-Dieter Geißler wies in seinem geistlichen Impuls zur Einstimmung sowohl auf die mittlerweile 161jährige Tradition der Bühler Kolpingsfamilie hin wie auch auf ihre bemerkenswerte Fähigkeit, sich den Veränderungen in Zeit, Kirche und Gesellschaft flexibel anzupassen und dennoch weiterzubestehen und sogar zu wachsen. „Mit Adolph Kolping auf dem Weg sein“ bedeutet auch, seinen Lehrsatz zu erfüllen: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“

Wolf-Dieter Geißler verwies in diesem Zusammenhang auf eine Bemerkung des als Bischof nach Fulda wechselnden Freiburger Weihbischofs Dr. Michael Gerber, der während seiner Verabschiedung einen Kommandanten der amerikanischen Besatzungs-Armee im Deutschland von 1945 zitierte, der seinen Nachfolger ermahnte, bei seiner neuen Aufgabe „vor allem für die Menschen zu sorgen.“

Für Wolf-Dieter Geißler stellt dies auch als den zentralen Wirkungsbereich der Kolpingsfamilie Bühl von heute dar: aufeinander schauen bei den Treffen und gemeinsamen Veranstaltungen, nach draußen gehen und in Projekten der Pfarrgemeinde und des Dekanats aktiv werden, wie beim Adventssingen, der Nikolaus-Aktion und der Gebrauchtkleidersammlung sowie ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben und nicht nur dabei vielleicht auch neue Kolpingmitglieder gewinnen.

Vor Beginn des Rechenschaftsberichts des Vorsitzenden-Teams legte Ulrika Gehring eine Gedenkminute ein für die verstorbenen Kolpingmitglieder des letzten Jahres: Monika Früh, Sonja Kirschner und Gertrud Haaser.

Mit den drei Verstorbenen und zwei Austritten ist die Kolpingsfamilie zwar geschrumpft, doch die fünf Neuaufnahmen während des Kolping-Gedenktags hielten die vorige Größe von 135 in Köln gemeldeten sowie sechs weiteren fördernden Mitgliedern aufrecht.

Danach begannen die drei im Team zusammenarbeitenden Vorsitzenden einen anschaulichen Rückblick auf die Aktivitäten des abgelaufenen Jahrs: Ilona Schopmans erinnerte an die Erweiterung des Vorstands anlässlich der letzten Mitgliederversammlung, die alle Voraussetzungen schuf, um für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt zu sein. Bereits die erste Aktion des Jahres, die Gebrauchtkleidersammlung im Bezirk Baden-Baden-Bühl-Rastatt erbrachte etwas über 58 Tonnen Textilien. An diesem Ergebnis waren unter der Gesamtleitung von Martin Müller 15 Helfer der Kolpingsfamilie Bühl beteiligt.

Ilona Schopmans selbst gestaltete mit weiteren Spielführerinnen die Spiele und Tänze während der ausschließlich von Kolpingmitgliedern organisierten Familienfasenacht. Ein Team um Birgit Kaupa und Claudia Hörth beköstigte etwa 350 Besucher.

Den Perutag Anfang März unterstützte die Kolpingsfamilie mit einer Mal- und Spielecke für die Kleinsten. Mit Bannern wurden bei der Bezirksmaiandacht in Bühlertal und während der Fronleichnamsprozession Kolping-Akzente gesetzt.

Andrea Groll veranschaulichte die unterschiedlichen Aktivitäten anlässlich der Feiern zum 160jährigen Jubiläum, an denen auch der Glaubensspielkreis mit Bettina Brugger beteiligt war. Den Höhepunkt bildete der festliche Gottesdienst zum Pfarrfest mit Generalpräses Ottmar Dillenburg als beeindruckendem Festprediger und dem Spielmannszug der Kolpingsfamilie Baden-Oos. In der begleitenden, vom Kolpingwerk Köln organisierten und der Kolpingsfamilie Bühl durchgeführten Schuhaktion kamen 60 Kartons zusammen. Als Dank für seine großzügige finanzielle Unterstützung bei der ansprechenden Neugestaltung der ursprünglich von Ulrike Müller erstellten und von Anita Hermann aktualisierten Chronik sowie der Bereitstellung von Buttons, Aufklebern, Flyern und vor allem der Event-T-Shirts überreichte Andrea Groll Präses Wolf-Dieter Geißler eine „süße Tüte“.

Trotz starker Gegner wie Eichenprozessionsspinner, regnerisches Wetter und Konkurrenztermine erlebten die deswegen leider nur drei teilnehmenden Familien im Juli trockenen Fußes einen fröhlichen Halbtages-Ausflug zum Räuber-Hotzenplotz-Wanderweg unter der Leitung von Familie Brugger.

Ein Mitbringvesper im Garten des Hauses Alban Stolz markierte den Ferienbeginn, die Teilnahme von 15 Mitgliedern mit Banner innerhalb der starken Pfarrgemeinde-Abteilung beim Zwetschgenfest-Umzug das Ferienende. Bald darauf folgte ein begeisternder Tagesausflug ins elsässische Colmar mit seinen zahlreichen historischen Baudenkmälern. Dessen unter die Haut gehenden zweiten Teil bildete ein alle Sinne ansprechender Gottesdienst mit Präses Wolf-Dieter Geißler in der „Tränenkapelle“ auf dem Odilienberg, der von Moni und Christoph Schmidt musikalisch umrahmt wurde. Organisiert hatten das Ganze Utz Wetzel und Andrea Groll.

Der Herbst begann mit dem Besuch einiger Kolping-Mitglieder beim Diözesanen Aktionstag in Rastatt. Schwerpunkte dabei bildeten vor allem die informativen Gespräche mit den anwesenden Vertretern anderer Kolpingfamilien. Ein im November zusammen mit der kfd Bühl angebotener Vortrag mit dem Titel „Ich war fremd und Ihr habt mich aufgenommen…“ mit dem von Anita Hermann organisierten Referenten Dr. Jörg Sieger weitete die Sicht der 20 Zuhörer in der Ulrika-Nisch-Kapelle auf die besonderen Anforderungen, die sich der Nächstenliebe stellen, sobald Fremde im Nahbereich auftauchen.

Zwischen dem 5. und 14. Dezember erfreuten dann wieder Gruppen unterschiedlichster Zusammensetzung aus Kolpingmitgliedern und deren Freunden, Kommunionkindern und Pfarrjugendlichen in sechs Bühler Altenheimen die Bewohner mit vorweihnachtlicher Musik, Geschichten, Gedichten und Mitsing-Liedern. Wieder war die Resonanz überwältigend und für die Akteure eine besonders eindringliche Form der Weihnachtsvorbereitung.

Ulrike Müller nahm die Anmeldungen an und beriet neue Interessenten der Nikolaus-Aktion, die 2018 unter der Gesamtleitung von Klaus Dürk mit sieben Nikolaus-Paaren durchgeführt werden konnte. Über 500 Kindern und ihren Bezugspersonen wurde in Privatfamilien, in Schule und Kindergärten sowie auf dem Adventsmarkt der hl. Nikolaus nahegebracht.

Der Kolpinggedenktag 2018 wurde mit einem beeindruckenden und gut besuchten Gottesdienst begangen, zelebriert von unserem Präses Wolf-Dieter Geißler und Diakon Prof. Dr. Albert Biesinger, musikalisch umrahmt von unserer „Kleinen Band“ unter Leitung von Moni Schmidt und abgerundet von unseren beiden Bannerträgern Karl Groll und Joshua Hauser. Anschließend fand die Feier im Haus Alban Stolz mit vielen Dankesworten, Ehrungen der langjährigen Mitglieder, Neuaufnahmen und einem gemeinsamen Essen ihre angeregte Fortsetzung.

Im Jahresablauf wurde immer wieder die Geselligkeit gepflegt bei sechs gemeinsamen Stammtischen in unterschiedlichen Gasthäusern und sieben Pfarrcafés nach dem sonntäglichen Hauptgottesdienst, die im Pfarrhaus von Andrea Groll und Marion Rödder organisiert wurden. Besondere Zuwendung erfuhren die Altersjubilare: 19 Geburtstagskinder mit runden Geburtstagen wurden von uns besucht und mit den von Egon hierfür liebevoll gerichteten Präsenten und Geburtstagskarten bedacht.

Die Aktivitäten der Kolping-Jugend stellte Felix Rothaupt vor: Die Jugendband „Kolping Connection“ gestaltete mit ihren schwungvollen Rhythmen instrumental und mit Gesang nicht nur Gottesdienste und freut sich über zwei neue Mitglieder. Außerdem überreichten die Kolping-Jugendlichen beim Kolping-Aktionstag in Rastatt die während einer Aktion mit den Firmlingen gesammelten Handys.

Bettina Brugger machte in ihren Ausführungen auf den personellen Engpass im Glaubensspielkreis aufmerksam. Diese wertvolle Aufbauarbeit ruhe derzeit auf zu wenigen Schultern. Ergänzend erinnerte Präses Wolf-Dieter Geißler an das stets wiederkehrende wunderbare Erlebnis, wenn so viele Kinder nach ihren Aktivitäten in der Ulrika-Nisch-Kapelle in die Nähe des Altars zurückkehren und dankte dabei besonders den für den Glaubensspielkreis Aktiven für ihren Einsatz.

Auch der Sport kommt bei der Kolpingfamilie nicht zu kurz: Die Gruppe „Bauch-Beine-Po“ trifft sich immer donnerstags zum Fitnesstraining unter Leitung von Ute Weller und darüber hinaus zum Sommer-Sektfrühstück und dem Weihnachtsessen, das meist von Brigitte Bilharz-Stumpp organisiert wird. Immer wieder nahmen auch neue Turnerinnen an den Übungen teil.

Einzelheiten zu den Aktivitäten und Veranstaltungen werden von Anita Hermann auf der Webseite dargestellt und von Ulrike Gehring in einem orangefarbenen Ordner zur öffentlichen Einsichtnahme festgehalten.

Der Vorstand der Kolpingsfamilie Bühl traf sich 2018 sechsmal zu Planungssitzungen, die immer von Moni Schmidt sorgfältig protokolliert wurden. Außerdem nahmen Mitglieder an den Kolping-Regionalgesprächen, der Bezirksgeneralversammlung und am Regionalforum „Upgrade“ statt.

Die juristisch vorgeschriebene Information zur Kassenlage übernahm Andrea Groll. Die Kassenprüferinnen Ute Grabinger und Marion Rödder entlasteten sie genauso wie die Mitglieder den gesamten Vorstand. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung war ebenfalls von allen Mitgliedern genehmigt worden.

Ulrika Gehring richtete herzliche Dankesworte an alle Mitglieder, die mit ihren ehrenamtlich geleisteten Einsätzen den Bestand und zudem die lebendige Sichtbarkeit der Kolpingfamilie gesichert haben. Daran schloss sich Diözesanpräses Wolf-Dieter Geißler mit einem besonderen Schlusswort an: Die Diskussionen um die geplanten Änderungen in der Struktur der Diözese im Blick, griff er ein vielen bekanntes aktuelles Ereignis aus der internationalen Kunstszene auf: Der anonym bleiben wollende britische Street-Art-Künstler Banksy hat sein Bild „Mädchen mit Ballon“ (Titel übersetzt) mittels einer im Rahmen eingebauten Vorrichtung schreddern lassen, als es im Herbst 2018 bei Sotheby’s in London gerade versteigert worden war. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass seine Werke nicht kommerzialisiert werden sollen. Da der Schreddervorgang nach etwa der Hälfte gestoppt wurde, entstand daraus ein neues Kunstwerk, das aktuell unter dem Namen „Die Liebe ist in der Tonne“ (Titel übersetzt) im Museum Frieder Burda in Baden-Baden ausgestellt wird – bei freiem Eintritt. Geißler erinnerte mit diesem Vorgang der Zerstörung, der etwas Neues bewirkt habe, an die oft beobachtete Notwendigkeit, dass erst etwas untergehen muss, bevor etwas völlig anderes entstehen kann. Nicht zuletzt sei die Auferstehung auf den Tod Jesu gefolgt.

Auch der darauf folgende Vorabendgottesdienst stand ganz im Zeichen Kolpings. Die zwei Bannerträger Karl Groll und Joshua Hauser setzten im Altarraum ein Zeichen, etwa die Hälfte der Ministranten waren Kolpingmitglieder und Wolf-Dieter Geißler trug das Messgewand mit dem Kolping-Logo. In seiner Predigt zum liturgischen Thema „Berufung der Apostel“ sprach er über die nicht nur nach heutigen Maßstäben unüblichen Rekrutierungskriterien von Jesus. Er spannte auch den Bogen zu Adolph Kolping, der sich als Sohn eines Schäfers und gelernter Schustergeselle durch Gottes Berufung weiterentwickelte zum Priester, Lehrer und Wohltäter einer der großen damaligen Problemgruppen, den wandernden Handwerksgesellen.

Beim anschließenden Abendessen in gemütlicher Runde im Restaurant „Sternen“ verlief nicht nur der Ausklang bei lebhaften Gesprächen, sondern auch mitten in der aktuell realen Welt: Im offenen Nebenraum feierte eine Gruppe von Kostümierten den Beginn der Bühler Fasnet.