Mitwirkung der Kolpingsfamilie an der Gestaltung des Hungertuchs 2017

Das Hungertuch ist ein Symbol der Buße und wird während der Fastenzeit gut sichtbar für alle in der Kirche ausgestellt. Am Bühler Hungertuch ist dieses Jahr auch die Kolpingsfamilie mit einem Fünftel der Gesamtfläche beteiligt. Monika Schmidt, Bettina und Pauline Brugger haben dazu ihre konzeptionellen und künstlerischen Fähigkeiten eingebracht, beim Feintuning unterstützte Birgit Kaupa.

Vom Motiv des Barmherzigen Samariters lassen sich einige Berührungslinien zum Leben und Wirken von Adolph Kolping ziehen. Dieser hat seine Geschäftsreise unterbrochen, um einem ihm fremden Menschen, der nach einem Überfall verletzt und hilflos am Straßenrand lag, Erste Hilfe zu leisten und ihn sicher in der nächsten Stadt unterzubringen. Adolph Kolping hat im 19. Jahrhundert wachsam die Notstände seiner Zeit, auch im Gefolge der beginnenden Industrialisierung, beobachtet, analysiert und Einrichtungen geschaffen, um den wandernden Handwerksgesellen Unterkunft, Bildung und Gemeinschaft, eine Art Heimat, zu bieten. Er hätte damit ein leuchtendes Beispiel für das diesjährige Motto unserer Seelsorgeeinheit „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ – im Hungertuch prominent in der Mitte platziert – repräsentieren können.

Im Umgang mit anderen Menschen machte er keinen Unterschied zwischen unterschiedlichen Bildungsniveaus, Gesellschaftsschichten oder geografischer Herkunft. Seine beruflichen Möglichkeiten ordnete er seinem Hauptziel, der Schaffung von mehr sozialer Gerechtigkeit, unter. Schließlich widmete er den größten Teil seines Lebens dieser herausfordernden Aufgabe. Seine Erfolge zu Lebzeiten waren überzeugend, und seine Nachfolgeorganisationen sind noch heute auf der ganzen Welt lebendig.

Der daneben dargestellte Baum bietet nicht nur in wüstenähnlichen Gegenden erfrischenden Schatten und wächst typischerweise auch in der Nähe von Wasserstellen. Er wird also zum lebensspendenden Element. Dort versammeln sich sehr unterschiedliche Menschen. Diese Menschengruppe symbolisiert auch das Gemeinschaftsstiftende von Kolpings Gesellenhäusern und dem Wirken der heutigen Kolpingsfamilien.