160 Jahre Kolpingsfamilie Bühl

 

160 Jahre Kolpingfamilie Bühl – die Höhepunkte rund ums Pfarrfest

Der Glaubensspielkreis eröffnete den Reigen der Veranstaltungen zum 160jährigen Jubiläum der Kolpingsfamilie Bühl am 17. Juni, parallel zum Hauptgottesdienst mit dem Spezialthema „Adolph Kolping“. Wunderbar zielgruppengerecht führte Bettina Brugger zusammen mit Holger Meier, Miryam Schaufler, Marcella Metz und Caroline Brenneisen etwa 30 Kinder jeder Altersstufe bis zu 8 Jahren in Begleitung der betreuenden Erwachsenen in Leben und Werk des großen Sozialreformers, Lehrers und Publizisten ein. Mit unterschiedlichen Materialien und Symbolen wurde den Kleinen die damalige Lebenswelt der Handwerksburschen sinnfällig nahegebracht. Während der anschließenden Versammlung in der Pfarrkirche vertiefte Pfarrer Wolf-Dieter Geißler im Dialog mit den Kindern das Erlernte.

Vielfältig Leckeres gab es danach im Haus Alban Stolz zum Mitbring-Brunch. Glaubensspielkreis- und Kolping-Aktive trafen sich bei bester Stimmung, verzehrten gemeinsam die mitgebrachten appetitlich-anregend riechenden Häppchen und freuten sich über den gelungenen Auftakt zu den Jubiläums-Feierlichkeiten.

Fanfaren und Trommeln ertönten über den Kirchplatz, als am Sonntag, dem 1. Juli, der Große Einzug zum Festgottesdienst begann. Es war der Spielmannszug der Kolpingsfamilie Baden-Oos, der mit 16 Musikern einen besonderen ersten Akzent in dieser Feierstunde setzte. Während neun Bannerträger aus Bühl (Egon Schempp sowie Joshua Hauser mit dem Jugendbanner), Baden-Oos, Bühlertal, Ettenheim, dem Diözesanverband Freiburg, Hardheim, Haueneberstein und Ottersweier in die Pfarrkirche einzogen, gefolgt von 22 Ministranten, erklang das Lied „Wir sind Kolping“.

Pfarrer und Diözesanpräses Wolf-Dieter Geißler begrüßte die Anwesenden und verwies darauf, dass die Kolpingsfamilie Bühl 1858 noch zu Lebzeiten von Adolph Kolping als Gesellenverein gegründet wurde. Der Chor InTakt brachte ein stimmungsvolles Gospel zu Gehör und zum Gloria begeisterte die Band Kolping Connection mit einem eindrucksvollen Trommelsolo.

In seiner Predigt zeigte Kolping-Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg spannende Parallelen auf zwischen dem ungleichen Apostel-Paar Petrus und Paulus, den Patronen der Pfarrkirche, dem „Gesellenvater“ Adolph Kolping und den Problemfeldern unserer Gegenwart. Er betonte, dass Eins-Sein in Vielgestaltigkeit und die Bereitschaft zum Um- und Neu-Denken den Schlüssel zu einem konstruktiven Angehen der jeweils aktuellen Probleme der Menschheit darstellt. Adolph Kolping war erfolgreich, weil er die für seine Zeit typischen Negativkonsequenzen der Industrialisierung für die Handwerksgesellen erkannte und ihnen nicht nur religiöse Unterweisung, sondern auch Gemeinschaft und Bildungsmöglichkeiten in den Gesellenheimen bot. Sich den gesellschaftlichen Entwicklungen flexibel anzupassen ist auch seinen Nachfolgern gelungen: Neuerungen, wie die Zulassung von Frauen, haben die Kolpingfamilien lebendig gehalten. International folgt das Kolpingwerk dem Leitspruch von Adolph Kolping „Evangelisation und Weltdienst“. Wenn heute eine Milliarde Menschen hungern und viele Millionen Kinder keinen Zugang zu Bildung haben, so sei es Aufgabe der Kirche, ganz im Sinne Adolph Kolpings, gegen diese Probleme anzugehen.

Msgr. Ottmar Dillenburg beglückwünschte die Kolpingfamilie Bühl zu ihren stetigen Neuaufnahmen der letzten Jahre und dankte für die erfolgreiche Arbeit. Abschließend ermunterte er zu durchaus auch „revolutionären Neuerungen“, um auch in der Zukunft Kolpings Ideen umsetzen zu können. Mit Erfolg, Mut, Phantasie und Freude die aktuellen und zukünftigen Aufgaben anzugehen, wünschte er abschließend allen Aktiven. Das Vorsitzenden-Team Ulrike Gehring, Andrea Groll und Ilona Schopmans erhielt aus der Hand von Msgr. Ottmar Dillenburg einen Ehrenbrief des Kolpingwerks zum Jubiläum.

In einem Grußwort verwies der Bühler Oberbürgermeister Hubert Schnurr auf die Meilensteine der 160jährigen Geschichte der Bühler Kolpingfamilie und lobte sie für ihren prägenden Einfluss auf die Stadt und die Gesellschaft von Bühl. Abschließend dankte Pfarrer Wolf-Dieter Geißler allen Organisatoren und Mitwirkenden dieses wunderbar feierlich-fröhlichen Festgottesdienstes. Nicht zuletzt die eingängigen Gospelsongs des vielstimmigen Chors InTakt, das Gesangssolo von Anna Groll mit dem Titelmotiv aus dem Musical „Adolph Kolping“ und der vielseitige musikalische Einsatz von Sarah Wisser verliehen dieser Messfeier ihre besondere Note. Sie fand ihren stimmigen Abschluss im würdevollen Auszug der Bannerträger unter den Klängen des Spielmannszugs.

Diese Musiker führten dann auch die Prozession zum Haus Alban Stolz mit ihren eingängigen Musikstücken an. Dort erwarteten die Gäste stimmungsvolle Musikbeiträge der Stadtkapelle. Bei prächtigem Sommerwetter bildeten sich dann auch schnell lange Reihen geduldig Wartender vor den gastronomischen Angeboten der unterschiedlichen Gruppierungen der Pfarrgemeinde. Trotz der hohen Temperaturen wurde dem Angebot der Kolpingsfamilie an gebratenen Würsten, Schnitzel und Pommes lebhaft zugesprochen. Wie immer lief die Bewirtung der Gäste im schnell sich einspielenden Team reibungslos ab. Außerdem boten die Kolping-Aktiven den Kleinsten unter den Besuchen einen Spiele- und Maltisch an.

Sowohl die Geschäftsführerin und Diözesansekretärin des Diözesanverbandes, Antonia Bäumler, die mit ihren Eltern aus Ettenheim angereist war, als auch Diözesanpräses Wolf-Dieter Geißler äußerten sich sehr positiv zum Festverlauf.

Die Kolping-Aktiven beschließen ihre Jubiläumsfeiern am 13. Juli mit einem Flammkuchen-Essen in gemütlicher Runde.