Kolping-Gedenktag 2020

Kolping-Gedenktag 2020

Adolph Kolpings Gedenktag am 6. Dezember 2020 in St. Peter und Paul

Es hätte dem großen Sozialreformer des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich gefallen, wie im Coronajahr 2020 sein Gedenktag (Geburtstag: 8. 12. 1813 / Todestag: 4. 12. 1865) in der Pfarrgemeinde Bühl begangen wurde. Um den im Zuge der Industrialisierung zunehmend entwurzelten wandernden Handwerksgesellen Gemeinschaft, Unterkunft sowie Bildung zu bieten und damit ihre oft menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen zu lindern, nutzte der Priester ganz praxisorientiert und umstandslos alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Pragmatisch, ohne Priester sowie unter Berücksichtigung aller Infektionsschutz-Vorschriften gedachte die Kolpingsfamilie Bühl am Nikolaus-Tag ihrem Gründer im Rahmen einer Familien-Wort-Gottes-Feier unter dem Motto „Gebt der Welt ein menschliches Gesicht“. Engagierte Mitglieder der Kolpingsfamilie hatten unter Federführung von Holger Meier Ablauf und Inhalte erarbeitet.

Der Einzug der Bannerträger Karl Groll und Joshua Hauser mit dem Jugendbanner sowie Clemens Groll mit dem Kreuz in die regelkonform, doch gut besuchte Kirche wurde von der Band „Kolping Connection“ begleitet. Die Entzündung der 2. Adventskerze unterstrich die Wirkung der einführenden Gebete um Kraft in diesen schwierigen Zeiten. Zwischen den einzelnen Programmpunkten der Feier brachte die sechsköpfige Band mit Schlagzeug, Querflöte und Cajon immer wieder stimmungsvolle Lieder zu Gehör. Teilweise unterstützte Wolfgang Trenkle an der Orgel.

Die Beteiligung der Gemeinde musste sich – ansteckungsabwehrgerecht – auf das rhythmische Klatschen bei dem Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ und höchstens Mit-Summen bei den bekannten Adventsliedern beschränken.

Martin Müller trat als Nikolaus auf und führte ein Zwiegespräch mit dem „Handwerks-Gesellen“ Karl Groll, der das Wirken des Bischofs für die Armen mit dem Lebenswerk von Adolph Kolping verglich. Allerdings wurde Nikolaus, aus einer wohlhabenden Familie stammend, ziemlich früh Bischof von Myra, während es Kolping, der Schustersohn, „nur“ vom Schustergesellen zum Priester in Wuppertal-Elberfeld und später zum Domvikar in Köln brachte.

Nach dem Kommunion-Empfang wurde Egon Schempp für seine 60jährige Aktivität bei der Kolpingsfamilie von Ulrika Gehring aus dem Vorsitzenden-Team geehrt. Er war neben anderen Aufgaben im Vorstand als Kassier tätig und zweimal für insgesamt 14 Jahre im Vorsitz verantwortlich. Außerdem überreichte Dr. Angelika Kern dem Jubilar eine Urkunde des Erzbischöflichen Ordinariats für seine 50jährige Tätigkeit als Kommunionhelfer und Lektor. Das Geschenk der Pfarrgemeinde bestand aus einem handlichen Originalstein des früheren Altars, in den nachträglich ein Kreuz gemeißelt wurde.

Die Namen der sechs 10jährigen Kolpingmitglieder Jakob Groll, Thomas Hörth, Theo Lamprecht, Markus Müller, Christoph Schmidt und Gabriele Schuler wurden nur verlesen. Ihr Geschenk erhielten die Geehrten nach der Feier.

Mit einer Segensbitte und einem Dank an den ehemaligen Präses Wolf-Dieter Geißler, der nicht nur für die Kolpingfamilie fast 20 Jahre inspirierend und vielseitig tägig gewirkt hatte, sondern immer eine lebendige Pfarrgemeinde um sich scharen konnte, ging diese besondere und berührende Gedenkfeier zu Ende. Das zuletzt von der Band vorgetragene Kolpinglied erntete einen stürmischen Zusatz-Applaus.