Friedensgebete am Friedenskreuz vom 27.2.22

Friedensgebete am Friedenskreuz vom 27.2.22

Unmittelbar nach dem erschreckenden Einfall russischen Militärs in der Ukraine konstituierte sich eine Gruppe von Akteurinnen und Akteuren zu einem Organisationsteam mit dem Ziel, ökumenisch und öffentlich für den Frieden zu beten. Maßgeblich beteiligt waren Dietmar Krauß und das Vorsitzendenteam Ulrika Gehring, Andrea Groll und Ilona Schopmans von der Kolpingsfamilie Bühl. Sie gehörten auch während der ergreifenden Gebetsstunde zu den Vortragenden ausgewählter und auf den Anlass optimal abgestimmter Gebetstexte.

Umrahmt wurden die Gebetsvorträge von Gesängen aus dem Liederbuch „Kreuzungen“. Intoniert und musikalisch begleitet wurden sie von dem selbst Gitarre spielenden Heribert Scherer, der in derselben kurzen Zeit eine Band, bestehend aus Querflötenspielerin und weiteren Gitarre spielenden Aktiven, zusammengestellt hatte, die der Zeremonie einen würdigen Rahmen verlieh.

Einer der spontanen Organisatoren, Dr. Markus Kremer, schrieb folgenden erläuternden Text zu dieser bewegenden Veranstaltung:

„Zu dieser ökumenischer Friedensandacht hatte eine Gruppe Ehrenamtlicher im Namen der Kirchengemeinden der Stadt Bühl und Ottersweier eingeladen. Obwohl zwischen Idee, Vorbereitung und Durchführung nur wenige Tage lagen, war die Resonanz überwältigend. Man konnte damit erstmals wieder an die großen Zeiten der Friedensbewegung der 80er und 90er Jahre anknüpfen. Rund um das Bühler Friedenskreuz, das in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert, verteilten sich die zahlreichen Teilnehmer, jung und alt, auf dem geschichtsträchtigen Platz und den angrenzenden Wegen und Feldern.

Die eilig zusammengetragenen Osterkerzen und Liederbücher reichten für die vielen Hände bei Weitem nicht aus. Dennoch stimmten alle in die zumeist bekannten Friedenslieder ein, die zwischen den Texten und Gebeten von der Ökumenischen-Band angestimmt wurden. In seiner Predigt erinnerte Diakon i.A. Dietmar Krauß an die Geschichte des Friedenskreuzes, das nach der Katastrophe des 2. Weltkrieges von mutigen Menschen als Zeichen der Versöhnung und der deutsch-französischen Freundschaft an dieser exponierten Stelle errichtet worden und im Beisein des damaligen Freiburger Erzbischofs und Vertretern der Diözese Strasbourg eingeweiht worden war. Tiefsinnig fragte er, ob den das Friedenskreuz umgebenden Zeugnissen der Zerstörung nun auch die Stadt Kiew hinzugefügt werden müsse!? In den Seligpreisungen erinnere Jesus daran, dass den Friedfertigen die Zukunft gehöre. In ihm sei der Menschheit der Friede Gottes in Person begegnet. Diesen erbat die versammelte Gemeinde in Gebet und Fürbitte. Markus Kremer rief im Namen der Initiatoren die Anwesenden zu einer großzügigen Spende für die Evakuation von 170 Waisenkindern aus den umkämpften Gebieten um Kiew auf (www.stadtmission-freiburg.de). Die bereitgestellten Körbchen konnten am Ende die vielen Geldscheine kaum fassen: Zusammengekommen sind über 2.575 Euro, die den traumatisierten Kindern nach ihrer glücklichen Ankunft in Freiburg ganz gewiss helfen werden. Allen Spendern ein herzliches „Vergelt’s Gott“! Nachdem Segenslied erbaten die Teilnehmer im Friedensgebet der Mönche von Gut Aich: „Allmächtiger Gott, gib, dass der Wille zum Frieden den Hass überwindet und Rache der Versöhnung weicht. Mache uns und alle Menschen zu einem Werkzeug deines Friedens.“