Im Gespräch mit Pfarrer Andreas Schneider vom 16. März

Im Gespräch mit Pfarrer Andreas Schneider vom 16. März

25 Kolpingmitglieder, vor allem der älteren Generation, waren an diesem Nachmittag um 15 Uhr ins Katholische Gemeindezentrum St. Peter und Paul gekommen. Die mit farbensprühenden Primeln, einer Spende von Kolpingmitglied Conny Zink, dekorierten und für den Nachmittagskaffee gedeckten Tische im Kolpingraum versprachen einen gemütlichen Aufenthalt.

Auf ihre herzliche Begrüßung ließ Ulrika Gehring, Mitglied des Vorsitzendenteams, ein Gebet um Frieden folgen und übergab dann das Wort an Pfarrer Andreas Schneider. Dieser freute sich über die Möglichkeit, nach so vielen, aus Infektionsschutzgründen kontaktreduzierten Wochen endlich direkt mit einer größeren Anzahl Gemeindemitgliedern sprechen zu können. Amüsant-humorvoll schilderte der in Altrip, auf der Pfälzer Seite des Rheins nahe Mannheim geborene und in Schwetzingen aufgewachsene Pfarrer seinen schulischen und beruflichen Werdegang über das Finanzamt zum Theologiestudium und Priesteramt. Dieses habe ihn vom Bodensee bis in den Odenwald immer wieder in die Randgebiete der Diözese geführt, bis er letztes Jahr in die attraktive Rheinebene versetzt wurde.

Danach widmeten sich die Besucher den vier verlockend aussehenden und wundervoll schmeckenden Sahnetorten und Obstkuchen, die bei anregenden Unterhaltungen an den sechs Tischen guten Zuspruch fanden. Alle waren von Kolpingmitgliedern selbst gebacken und gespendet worden.

Die zuvor angekündigte Dialogrunde mit Pfarrer Andreas Schneider nahm sehr schnell Fahrt auf, als das alle bewegende Thema der in der Erzdiözese Freiburg angestrebten großen Seelsorgeeinheiten, diese umfassende Neustrukturierung unter dem Namen „Pastoral 2030“, angesprochen wurde. Ohne auf die auch ihm noch nicht bekannten Einzelheiten einzugehen, vertrat Pfarrer Andreas Schneider klar die Meinung, dass er große organisatorische Veränderungen erwarte und darin auch einen Lernprozess für die Gemeinden sehe. Das Ablösen vertrauter Abläufe durch zeitgemäße Neuerungen sei doch eine fundamentale Lebenserfahrung aller Menschen. Leider würde es innerhalb der Kirche noch an einer „Abschiedskultur“ mangeln, da zwangsläufig auf der Strecke bleibende Einrichtungen und Aktivitäten meist einfach nur „sterben“, aber nicht angemessen verabschiedet würden.

Für die zentrale Aufgabe der Kolpingsfamilien, Gemeinschaft zu bieten, sieht Pfarrer Andreas Schneider die Bühler Gruppierung besonders gut aufgestellt, weil sie „Andockmöglichkeiten“ für Menschen aller Altersgruppen biete, eine Gegebenheit, die er in seinen bisherigen Wirkungsbereichen noch nicht erlebt habe. Für ein lebendiges Gemeindeleben seien zukünftig auch deutlich mehr die Gemeindemitglieder selbst und in wesentlich geringerem Umfang die immer weniger werdenden Priester zuständig und verantwortlich. Dieser Wandel könne nur in diversen Lernschritten erfolgreich umgesetzt werden.

Teilnehmer äußerten den Wunsch, diesen Nachmittag zu wiederholen, was vom Vorsitzendenteam begeistert aufgegriffen wurde. Es wurde beschlossen, ohne jetzt schon definierte Terminierung und inhaltliche Gestaltung eine dann zeitnahe Einladung auszusprechen, die sicher auch die Entwicklung der Pandemie berücksichtigen muss. Im Zentrum dieser Treffen solle immer das persönliche Gespräch bei Kaffee und Kuchen stehen, da allen die Freude über das Wiedersehen nach so vielen Corona-Monaten anzumerken war und Gemeinschaft schließlich eine wesentliche Komponente des Kolpinglebens bildet.