Beratungsstunde der Polizei zu Trickbetrügern vom 25. Oktober

Beratungsstunde der Polizei zu Trickbetrügern vom 25. Oktober

Gleich 25fach zahlte sich die hilfreiche Idee von Kolping-Mitglied Claudia Hörth aus, diese Beratungsstunde mit dem Schwerpunkt „Telefontrickbetrug“ durchzuführen. So viele Senioren hatten sich im Gemeindezentrum Wiedigstraße eingefunden, um sich das speziell für ihre Zielgruppe ausgearbeitete Beratungsprogramm anzuhören.

Nach der herzlichen Begrüßung durch Ulrika Gehring, Mitglied des Kolping-Vorsitzendenteams, begann Kriminalhauptkommissarin Sonja Hoffmann vom Polizeipräsidium Offenburg ihre lebhaften Ausführungen mit der plastischen Schilderung von jüngsten Betrugsszenarien, von denen im Durchschnitt acht bis zehn pro Tag in der Offenburger Zentrale für den mittelbadischen Einzugsbereich gemeldet werden:

Ob sich jemand am Telefon als Enkel ausgibt und in einer vorgeblichen Notsituation im Ausland um eine entlastende Geldüberweisung bettelt oder jemand an der Tür klingelt, sich die Funktion eines „Wasserdruckprüfers“ anmaßt, um in die Wohnung zu gelangen, danach die so bedrängte Person zu einer Wassernutzungsfunktion im Bad veranlasst, während der Komplize Wertsachen entwendet, die Ziele dieser raffiniert agierenden Trickbetrüger sind immer gleich: Sie wollen vor allem besorgte Senioren um ihr Geld und ihren Besitz bringen. Dabei nutzen Sie die starke Familienorientierung und den als Kind vermittelten Respekt vor „offiziell“ auftretenden Personen rücksichtslos aus.

KHK Sonja Hoffmann stellte anhand von Fallbeispielen einfach zu praktizierendes Vermeidungsverhalten beim Besuch unangemeldeter „Handwerker“, oder „Ableser“ vor (Türe nicht öffnen) und gab Tipps zur Erkennung von und zum Umgang mit von Betrügern gern genutzten falschen bzw. manipulierten Telefonnummern. So wies sie beispielsweise darauf hin, dass niemand von der Nr. 110, der Notfallrufnummer, angerufen wird und dass man sich niemals bei einem Anruf mit Ja melden soll, weil dies mittels technischer Bearbeitung als Zustimmung zu einem – nicht beabsichtigten – Kauf gewertet werden kann. Auch sollte man sich nie von anrufenden Fremden an eine vorgeblich seriöse Telefonnummer weiterverbinden lassen, weil sich die z. B. avisierte „Polizeidienststelle“ durchaus innerhalb des Betrügerstandorts befinden kann. Schweigendes, sofortiges Beenden des Telefonats ist in allen Fällen angeraten. Außerdem beschrieb KHK Sonja Hoffmann detailliert das Aussehen eines echten Polizeiausweises in Scheckkarten-Format, der in Bühl immer mit „Baden-Württemberg“ gekennzeichnet sein muss, und ließ ihn zum Anfassen herumgehen.

Die Besucher nahmen interessiert Anteil an der Präsentation und nutzten auch intensiv die abschließende Fragerunde. Danach unterhielten sich noch etliche der erschienenen Kolpingmitglieder und auch Gäste lebhaft bei Kaffee und Keksen untereinander und mit den Betreuern der Kolpingfamilie Bühl.